Es war wieder mal soweit um einen kleinen Ausflug am Wochenende zu machen. Am Freitag (28.06.2019 um 16 Uhr starteten Günze, Helle und ich Richtung Marienbad (Tschechien). Ganz relaxt fuhren wir los und hatten jede menge Spaß.
Uns kam es schon vor, als ob wir zu einem Heimrennen fahren würden. Ganze 278 km ist die Strecke einfach und wir machten schon Witze, ob wir über Prag fahren sollten. 30 km vor Marienbad wechselten wir an der Tankstelle den Euro in Kronen und ich bestaunte und redete gleich mit der Dame hinter der Kasse. Sie schaute nicht nur gut aus, sondern war wundervoll tätowiert. Danach ging die Fahrt weiter, ohne die Dame, und wir kauften noch Nahrungsmittel und Getränke vor Marienbad beim Tesco ein. Gut daß Günze und Helle beim Einkaufen dabei waren, weil ich sonst wieder zu viel eingekauft hätte 😉 Auf dem Weg nach Marienbad lachten wir über Helle seinen Satz, als Günze erzählte, wie er das erste mal nach Marienbad fuhr und dass sich daran noch gut erinnern kann. Helle meinte daraufhin, daß er es auch noch weiß, weil es ja erst drei Wochen her wäre 🙂 Kurz nach 21 Uhr kamen wir an der Rennbahn in Marienbad an. Günze sah direkt am Stadion eine Campinganlage und fuhr gleich rein. Warum auch nicht, war ja auch noch sehr viel Platz. Die zwei gingen in die Wirtschaft um zu fragen, wo man bezahlen kann. In dieser Zeit telefonierte ich mit meiner Familie zu Hause. Auf einmal kam Günze alleine und sagte, ich soll schnell ins Wohnmobil einsteigen. Also rein und schon verließen wir den Campingplatz. Ich fragte, was los sei und Günze erzählte mir, daß der ganze Platz reserviert sei und wir ihn verlassen müssten. Auf die Frage, wo Helle denn sei, meinte er, daß ein älterer Mann in der Wirtschaft gefragt hat, ob sie ein Problem hätten. Als sie es ihm erklärten, meinte er, wir sollen ihm nachfahren und Helle ging mit ihm. Zu unserer Überraschung sperrte er direkt den Haupteingang zur Rennbahn auf und zeigte uns wo wir parken sollten. So was würde nniiiiieeee in Deutschland passieren, aber die Tschechen sind einfach ein freundliches Volk. Er fragte uns, ob wir nur drei Männer wären, oder auch Frauen dabei wären. Als wir ihm sagten, daß wir nur drei Männer sind, sagte er, daß er die Männertoilette aufsperrt für uns. Nach der Frage, was wir zahlen müssten, meinte er, daß er noch keine Kasse hier hätte, und wir es morgen zahlen könnten. Auch einen großen Müllsack brachte er extra noch zu uns. Wir bedankten uns und bauten die Stühle, Tisch und den Grill auf. Helle grillte wieder, wer auch sonst, vom feinsten und so genossen wir den Abend direkt an der Rennbahn. Kurz vor 23 Uhr kam nochmal der Mann und brachte uns schon die Eintrittsbänder.
Was gibt es schöneres als am Samstag in der Früh vom Sound der Motorräder aufgeweckt zu werden? Genau – nichts, außer daneben ordentlich zu frühstücken. Es war zu diesem Zeitpunkt schon sehr heiß und wir gingen nur ein paar Meter 😉 zu unserem Stammplatz. Das Training lief und es staubte schon ordentlich, sowas haben wir schon lange nicht mehr erlebt. Nach und nach kamen auch schon einige Boarische Methanol Buam und Madl. Wir trafen Alex, Sandra, Werner und Wolfgang von unserem Haufen. Aber auch viele andere bekannte Gesichter hat man an diesem Tag getroffen. In der Mittagspause ging es in das Fahrerlager zum Ratschen und Gulaschsuppe essen.
Pünktlich um 14 Uhr begann das Rennen und es war schon der Wahnsinn mit 25 Fahrer und 25 Läufe. An dieser Stelle muss ich mal ein Lob an den Veranstalter aussprechen, wie gut sie die Bahn hinbekommen haben. Obwohl es im Training gestaubt hat, haben sie es geschafft, das der Staub nicht mehr so extrem war. Nachdem es allen zu heiß bei uns am Stammplatz wurde und flüchteten, blieben wir die drei hart und blieben bis zum Schluss. Nur die Harten kommen in den Garten. 🙂 Am Anfang des Rennens nahm ich viele Getränke mit zu unserem Platz, wo sie natürlich schnell warm wurden. Aber Helle kam auf die Idee, daß er ja die paar Meter zum Wohnmobil gehen könnte und immer kalte Getränke aus dem Kühlschrank holen kann. Merci dafür nochmal. Die Langbahn in Marienbad ist meine Lieblings-Langbahn. Auf dieser Bahn gibt es immer tolle Zweikämpfe und sehr viele Überholmanöver. Den letzten Lauf, stechen um den letzte Qualiplatz, werde ich nicht mehr vergessen. Ganze vier Runden fuhren Jarno De Vries und Richard Hall Lenker an Lenker und keiner gab nach. Richard Hall hatte ungefähr 150 Meter vorm Ziel dann einen Maschinenschaden. Was für ein spannendes Stechen.
Auf dem Weg zurück zum Wohnmobil machten wir aus, daß Günze sich duschen soll und Helle und ich zum Einkaufen gehen. Helle und ich meinten, daß es ja nicht weit wäre zu gehen, weil bei der Einfahrt nach Marienbad ja ein Geschäft gesehen wurde von uns. Tja, mit dem Auto ist es ja nicht weit – aber zu Fuß. Nach ein paar Umwegen, weil auf einmal der Gehsteig zu Ende war, kamen wir tatsächlich bei einem Penny an. Also rein und Fleisch für den Grillabend gekauft und schon ging es den ganzen Weg zurück zu Günze. Dort angekommen, meinte er, es wäre so toll, frisch geduscht zu sein. Als nächstes duschte Helle und ich baute derweil alles auf. Danach ging ich unter die Dusche, und es war echt erfrischend, den ganzen Staub abzuwaschen. Und so machten wir es uns wieder vor dem Wohnmobil gemütlich und Helle grillte wieder einmal.
Es ist schon schön, wie wir drei zusammen helfen. Ein jeder weiß, was er zu machen hat und keiner ist sich zu faul um mit anzupacken. Zum Beispiel: Helle grillt und trocknet ab, ich wasche ab und baue auf und ab, und Günze??? – Nichts. Das haben wir ihm Gott sei Dank beigebracht, daß er überhaupt nichts machen muss, weil er immer fährt und wir ihm sehr dankbar dafür sind. Er soll es einfach genießen und sich erholen, weil wenn er fährt, können wir beide ja nichts machen. Auch dieser schöne und lustige Abend verging sehr schnell und schon lagen wir wieder einmal in den Betten.
Am nächsten Tag (Sonntag) beschlossen wir, nach Eger zum Asia Dragon Bazar zu fahren und einkaufen zu gehen. Dieser Markt ist einfach der Hammer. So groß und günstig, wenn man handeln kann. Leider können es Helle und ich nicht, aber dafür Günze umso mehr. Nach guten vier Stunden, und ich hab einiges eingekauft, ging es dort zum Essen. Wir waren schonmal in diesem Restaurant und wussten, daß es sehr gut dort zum Essen ist und auch relativ günstig.
Beim Essen kam Günze auf die Idee, den Bohrturm in Windischeschenbach zu besuchen, wo sie 9101 Meter in das Erdreich gebohrt haben. Warum auch nicht? Wir hatten ja Zeit und es stand auch kein Rennen auf dem Plan. Also ging es direkt zum Bohrturm.
Und so verbrachten wir drei wieder ein tolles und lustiges Wochenende zusammen. Es ist auch nicht ernennenswert zu schreiben, daß wir am Sonntag alle drei nochmal zusammenhalfen um das ganze Wohnmobil zu reinigen und aufzuräumen.
Fotos vom Rennen und den Ausflügen sind hier zu finden.