Am Sonntag, dem 4.8.2019, war es soweit und ein kleiner Teil von "WIR" brach auf zum Kehlsteinhaus. Warum ein kleiner Teil? Anita passte auf unsere vier Welpen auf und für Helle wäre es zu anstrengend gewesen.
Ausgemacht war, dass die Familie Haglbauer um acht Uhr in der Früh zu uns mit frischen Semmeln und Brezen kommen sollte, um gemeinsam mit uns zu frühstücken. Wäre es zumindest gewesen 🙂 Natürlich kamen die Gaufer traditionell zu spät. Aber kurz vor 9 Uhr standen sie schon vor unserer Tür. Als Entschuldigung sagte Spane, dass er seinen Wecker aus Versehen um eine Stunde falsch gestellt hatte.
Also frühstückten wir als Gruppe gemütlich auf der Terrasse und ließen erst gar keine Hektik aufkommen. So um zehn Uhr circa starteten wir dann doch noch zum Obersalzberg. Die Fahrt ging problemlos über die Bühne und so waren wir um halb zwölf auch schon am Anfang des Berges und somit auch am Anfang des Abenteuers. Zu unserem Entsetzen waren wir nicht die einzigen, die an diesem Tag zum Kehlsteinhaus wollten. Alleine schon eine freie Parklücke zu finden war eine reine Glückssache. Aber Spane fand dann schlussendlich doch eine Parkmöglichkeit in einem kleinen Waldstück abseits und so machten wir uns auf zu den Kassen. Auf dem Weg dorthin sagte Angela, dass sie mit Katrin und mir nun auch zu Fuß rauf gehen wolle. Ich war total überrascht, weil Katrin und Ich eigentlich gedacht hatten, den Berg alleine zu besteigen. An der Kasse erklärte ich, dass Katrin und Ich mit dem Bus nur einmal fahren würden, nämlich nur runter, und Diana beide Wege zu Bus bewältigen würde. Die freundliche Kassiererin sagte, dass ich scheinbar mit einer Familienkarte am günstigsten hin kommen würde. Also bezahlte ich insgesamt 35 € und wir warteten darauf, dass die Haglbauers ebenfalls mit dem Kauf der Tickets fertig werden würde. Der Bus mit der Nummer drei sollte in etwa 20 Minuten ankommen und so machten Angela, Katrin und Ich uns auf den Weg zur Wanderstrecke, um den Berg zu erklimmen. Was die drei anderen, also Nicole, Spane und Diana, von da an erlebten, kann ich nicht sagen, da wir sie erst ganze 2 1/2 Stunden später oben am Gipfel wieder getroffen haben.
Bevor wir zum Wanderweg einbogen, machten wir drei noch aus, dass, wenn einer Probleme hätte oder eine Pause bräuchte, derjenige es sagen solle. Wir sind ja immerhin nicht auf der Flucht und schon gleich gar nicht in Sachen Bergwandern erfahren. Los ging es mit einem steinigen und steilen Weg in den ersten Metern. Auf dem Wegweiser stand, dass man vier Stunden bräuchte, um am Ziel anzukommen. Nach einer halben Stunde kreuzte unser Weg die Straße, auf der natürlich auch die Busse fuhren, und so machten wir eine kurze Trink- und Raucherpause. Also Angela und Ich rauchten eine 😉 Und schon kamen auch die sechs Bus vorbei, in denen sich auch der andere Teil unserer Reisegruppe befand. Nach dieser kurzen Pause ging es weiter auf einem nicht mehr ganz so steilen Weg, der von da an die meiste Zeit nur noch im Wald verlief. Es war wirklich angenehm und wir lachten auch viel und redeten sogar über ernste Themen. Alles in Allem : Eine wirklich lockere und angenehme Stimmung. Das Schöne war, dass andere Gruppen uns immer mal wieder überholten, doch wir sie später auch wieder einholten, als sie Pause machten. Die Aussicht wurde tatsächlich immer schöner, je näher wir dem Ziel kamen. Circa bei der Mitte des Weges kommt man aus dem Schatten des Walds wieder heraus und ist in einer Art Steinlandschaft, welche an ein Labyrinth aus Felsen erinnert. Natürlich gibt es aber nur einen Weg;) Hier fanden wir dann auch endlich eine Holzbank, welche sich über den gesamten Wanderweg sehr rar hielten (wir fanden insgesamt nur zwei), und entschlossen uns, eine etwas längere Pause zu machen. Essen, Trinken und natürlich unsere Zigaretten hatten wir eh dabei. Obwohl es mit den Getränken schon recht knapp wurde. Eine Wanderin kam vorbei, sah meinen Fotoapparat und fragte, ob sie ein Foto von uns drei machen sollte. Ich lehnte ihr Angebot freundlich ab, denn ich hatte natürlich meinen Selfiestick dabei. Alle Leute, die den Weg, ob nun nach oben oder wieder nach unten, bestritten, waren äußerst freundlich. Nur fiel uns ungefähr an diesem Punkt auf, dass die meisten Menschen eher wieder nach unten gingen, als nach oben. Ein junges Paar kam uns entgegen und ich fragte, wie weit es noch bis zu diesem Aufzug sei. Deren Antwort war, dass sie bis zu unserem Standort 35 Minuten gebraucht hätten und es nicht mehr allzu weit wäre. Der Weg war (zum Glück) schon einige Zeit geteert, wurde jedoch auch immer steiler. Langsam merkten wir schon, dass das Ganze ganz schön anstrengend ist und wir machten von da an immer öfter kleine Trinkpausen zwischendurch. Ehrlich gesagt merkte ich schon, dass es langsam anfing in jedem Muskel zu schmerzen, aber da die beiden Mädels nicht einmal jammerten, sagte ich natürlich auch nichts. Ihr Antrieb, was ich so mitbekam, war eine kühle Cola für Angela und eine Sprite für Katrin. Ich freute mich allerdings schon auf einen Kaffee an unserem Ziel. So ungefähr 200 Meter vor dem Lift war wieder diese eine Familie vor uns, mit denen wir uns einen indirekten Wettkampf lieferten. Und das war der Startschuss. Katrin und Angela rannten los, um das Pärchen mit ihren 3 Kindern einzuholen und vor ihnen oben zu sein. Auch ich wurde ein bisschen schneller und so waren wir tatsächlich gemeinsam vor der Familie oben beim Aufzug. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich zu den Beiden gesagt habe, wie Stolz ich auf sie bin, dass sie mit mir den Berg bezwungen haben.
Dank Spane brauchten wir uns um nichts mehr kümmern, da er schon alles organisiert hatte für die Abfahrt mit dem Bus. Nun ging es ab in den Tunnel und wir staunten nicht schlecht, wie lange und toll dieser damals gebaut wurde. Am Ende des Tunnels war schon eine längere Warteschlange, und so stellten wir uns auch an. Ich sagte, dass rechts von uns der Aufzug sei, in einem großen, rundlichen Vorraum, in dem bereits einige Menschen warteten. "Naja, dann sind wir halt erst bei der dritten Fahrt dabei", dachte ich mir. Da kam der Aufzug schon, und wir staunten nicht schlecht, als alle im Raum, uns eingeschlossen, in den Lift passten. Der Aufzug besteht nur aus Messing und einigen Spiegel, also dieser Anblick alleine wäre es schon wert, einmal im Leben dort hin zu wandern. Man steigt direkt am bzw. im Kehlsteinhaus aus, und als wir auf die Terrasse gingen, war der Ausblick überwältigend. Man hatte einen freien Blick auf alle Täler im Umkreis und auf den gesamten Wald. Nun machten wir uns auf die Suche nach den anderen drei unserer Gruppe, die bereits dort oben auf uns warteten, aber es war schon erstaunlich, wie viele Touristen dort waren. Jetzt glaubte ich auch den Berichten im Internet, dass hier täglich an die 3500 Leute ankamen, um das Kehlsteinhaus zu bewundern. Bei unserer Suche nach Spane, Nicole und Diana kamen wir an einem kleinen Kiosk vorbei. Egal, die drei müssten ein bisschen warten, weil jetzt endlich die Cola, die Sprite und der Kaffee fällig waren 😉 Nach einem kurzen Telefonat zwischen Spane und mir wusste ich, dass sie hinter dem Gipfelkreuz saßen und auf uns warteten. Jetzt waren wir schlussendlich alle zusammen und Katrin, Angela und Ich berichteten von unserem Aufstieg. Die Aussicht ist einfach fantastisch und man kann den Königsee und alles in Richtung München so an die 200 km weit sehen. Auch die anderen Touristen beobachten wir und schüttelten den Kopf, wie sie sich teilweise benahmen. Die einen umgehen einfach die Absperrungen, um ein Foto am Abhang zu machen, die anderen klettern diverse Felsen rauf trotz hohem Alter, obwohl sie nicht einmal auf der Geraden gescheit gehen können. Aber irgendwie ist es auch lustig, solche Leute zu beobachten und darüber zu lästern 😉 Um 16 Uhr machten wir uns, diesmal gemeinsam, erneut auf den Weg zum Aufzug, da unser Bus, Nummer drei, um 16.25 Uhr nach unten fuhr. Es wird von den Betreibern alles super organisiert, bis auf ein paar Leute, die dennoch nicht kapierten, wie das alles funktioniert. Jeder brauchte ein Busticket, auf welchem stand, mit welchem Bus man fahren muss und um welche Uhrzeit der Bus losfährt. Die Zeit für die Abfahrt kann man sich natürlich selber aussuchen und wenn der Bus nicht schon voll ist, bekommt man auch die gewünschte Zeit. Die Abfahrt ist auch ein besonderes Ereignis. So am Hang entlang in einer 6-Bus-Schlange. Bei der Hälfte der Fahrt mussten alle Busse jedoch zur Seite fahren, da sich erneut andere Busfahrer ihren Weg nach oben suchten, um die restlichen oben gebliebenen noch nach unten zu bringen. Unten angekommen ging es sofort zum Auto, wobei wir noch bei dem "Hotel zum Türken" vorbei schauten. Da wäre auch noch eine Bunkeranlage, nur leider hat die nur von 10 Uhr bis 15 Uhr geöffnet. Egal, so machten wir uns eben auf den Heimweg und gaben Anita Bescheid, dass sie den Pizzateig schon machen könnte. Zuhause angekommen machte ich dann noch Pizza für alle und wir waren alle glücklich über diesen schönen und gelungenen Ausflug.